Das Haupthaus
blickt auf eine wechselvolle Vergangenheit zurück. Es wurde im Jahr 1941 im Auftrag von Reichsmarschall Hermann Göring errichtet und entstand als Ersatz für die bisherige Gästeunterkunft am Kleinen Döllnsee, die 1936 erbaut und im Oktober 1940 abgebrannt war. Das neue Gebäude wurde nach Görings Leibjäger Willy Schade benannt und diente fortan als Gästehaus für Görings Residenz Carinhall, die sich unweit am Südostufer des Großen Döllnsees befand und am 28. April 1945 auf Befehl Görings von Angehörigen seiner Wachmannschaft gesprengt wurde.
Nach dem zweiten Weltkrieg
ging das unversehrt gebliebene Gebäude in den Besitz der DDR-Jugendorganisation FDJ über und wurde bis Ende 1954 als Jugendherberge und anschließend von der DDR-Regierung als repräsentatives Ferien- und Gästehaus genutzt. Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht und andere DDR-Prominente waren in dieser Zeit regelmäßig Gäste des Hauses „Döllnkrug“.
In den 70er Jahren
erfolgte der Anbau des Schwimmbades mit der darüber gelegenen Gymnastikhalle. 1974 übernahm das Zentralkomitee der SED das Haus als Gästeresidenz und stellte es im Rahmen des internationalen Ferienaustausches vorwiegend sowjetischen Besuchern zur Verfügung. Auch Leonid Breschnjew, seinerzeit Staatsoberhaupt der Sowjetunion, logierte hier, während er als Gast des damaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zur Staatsjagd in der Schorfheide weilte.
Anfang der 80er Jahre
übernahm der DDR-Staatsrat das Anwesen. In den folgenden Jahren fanden im Haus „Döllnkrug“ Tagungen des Staatsrates und internationale Konferenzen satt. Dazu gehörte auch eine Beratung der Außenminister der Warschauer Vertragsstaaten mit dem damaligen Außenminister der UdSSR, Andrej Gromyko, sowie das Treffen von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt und Erich Honecker im Dezember 1981. Vier Jahre später wurde das weitläufige Gelände dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt, das es zusammen mit der Waldsiedlung Wandlitz, dem Wohnsitz der meisten DDR-Politbüro-Regierungsmitglieder, verwaltete.
Nach dem Fall der Mauer
erwarben fünf bayerische Privatunternehmer das Grundstück von der Berliner Treuhandanstalt und schufen in den Folgejahren das heutige Hotel Döllnsee-Schorfheide. Neben der Sanierung des Schwimmbades und des Hauptgebäudes mit seinem markanten Walmdach wurde der Komplex um zwei Gebäudeflügel mit Gästezimmern und einem separaten Seminarpavillon mit seinem einzigartigen Auditorium erweitert. 1994 eröffnete das Hotel Döllnsee-Schorfheide feierlich mit 174 Gästebetten und dem angeschlossenen modernen Kongreß- und Tagungszentrum. Damit waren die Gebäude und das Gelände am Ufer des Großen Döllnsees nach Jahrzehnten erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Im zehnten Jahr seines Bestehens erhält das Hotel die Vier-Sterne-Klassifizierung und wird um eine Dependance mit 27 Zimmern erweitert.
Heute
ist das Hotel Döllnsee-Schorfheide eine Oase der Ruhe, der Entspannung und des Wohlbefindens für Urlauber und Wochenendgäste, eine Quelle des Wissens und der Inspiration für Kreative und Seminarteilnehmer - ein Idyll inmitten des uckermärkischen Naturschutzparks.